Eine Geschwindigkeitskurve

München

Kupferstäbe, MDF lackiert
45 x 45 cm

(2014)

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Der Verkehr im städtischen Raum ist ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens in der Stadt.
Eine funktionierende Infrastruktur ist in dem Zusammenhang abhängig von einem effizienten Straßennetz, in dem große Distanzen in kürzester Zeit überwunden werden können. Des weiteren beeinflusst ein starker oder schwacher Verkehr den Aufenthalt von Menschen im öffentlichen Raum. Hierbei spielt die Differenz zwischen Verkehrs- und Laufgeschwindigkeit eine wesentliche Rolle. Je höher die Geschwindigkeit in den Straßen, desto stärker koppeln sich Mensch und Verkehr von einander ab, bzw. bedürfen einer eindeutigeren Trennung. Der für Fußgänger vorgesehene Bereich besteht zu einem großen Teil aus Gehwegen, die entlang von Autostraßen verlaufen und eine lineare Laufrichtung vorgeben. An Kreuzungssituationen in Straßen mit niedrigen oder mittelhohen Geschwindigkeiten verständigen sich Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer meist direkt untereinander, was zu einer intuitiven Verflechtung der Bewegungsabläufe führt. Straßen mit hohen Geschwindigkeiten benötigen hingegen Ampelschaltungen, um Menschen und Verkehr zu koordinieren; die Trennung zwischen Menschen und beschleunigtem Verkehr nimmt zu.

Befahrene Straßen teilen den städtischen Raum und bilden Geschwindigkeits-Barrieren, die einzig und allein durch Regeln des Straßenverkehrs unterbrochen werden. Je schneller sich der Verkehr bewegt, desto stärker wachsen die Barrieren in die Höhe. Kommt der Verkehr zum Stehen, wird der Weg für die Menschen frei.